Was sind Faszien?

Dieses formgebende Bindegewebe bildet ein stützendes Netzwerk, das Muskeln, Organe, Nerven und Knochen umhüllt. Faszien unterliegen ständigen Veränderungen und stellen sich auf die Belastungen ein, denen der Körper ausgesetzt ist. Auf besondere Beanspruchungen wie Verletzung, Irritation oder Entzündung reagieren sie, indem sie sich verformen, um die geschwächte Stelle zu schützen und den Körper zu stabilisieren. Dabei verlieren sie ihre Elastizität, verkleben und werden steif – ein Granulationsgewebe entsteht.

Die Kehrseite dieser an sich positiven Verformbarkeit ist die Bildung von Asymmetrien, die zu einseitigen Belastungen führen und die Körperhaltung nachhaltig beeinträchtigen können. Leistungsverminderung, Bewegungseinschränkungen und Schmerzen können die Folge sein.


Rolfing ist modellieren des Körpers

Faszien sind mit bis zu 6mal mehr Nervenrezeptoren innerviert als Muskeln. Diese reagieren auf mechanischen Druck, Bewegungsreizen und Wärme. Unter Einwirkung dieser Energieformen verändern Faszien ihre Viskosität und lassen sich neu organisieren. Rolfing macht sich diese Eigenschaft zunutze, um den Körper zu modellieren und wieder ins Lot zu bringen.

Lange Zeit schenkte die Schulmedizin den Faszien wenig Beachtung. Heute forschen Experten weltweit interdisziplinär an diesem multifunktionalen, faszinierenden Gewebe, das noch immer nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben hat.

Geheimnisvolle Welt der Faszien, WDR, 01/13

Die Erforschung der Faszien: Sind Faszien totes Gewebe? Welch ein Irrtum! (Teil 1 + Teil 2)